Goatfarm Tobago

Goatfarm Tobago
Ziegen im Freilauf

Samstag, 5. März 2011

mit viel Druck von allen Seiten geht es weiter....

Es war eine Erleichterung fuer mich das die Zeit im Restaurant beendet war. Viel Geld habe ich nicht verloren aber auch nichts gewonnen.
Mein Erspartes war nun aufgebraucht. Jetzt war Geld verdienen angesagt. Das neue Haus, von meinem Geld gebaut, war noch nicht ganz fertig und die letzten Rechnungen  nicht gezahlt.
Das Einzige womit sich mein Mann waehrend dieser Zeit intensiv beschaeftigte war, Kaeufer fuer das Land um uns herum zu finden.
Als wir  1998 auf dem Estate eintrafen hatte es noch eine Groesse von 250 acre. Meinem Mann gehoerte ein Anteil von 10 % der Orange Hill Ranch LTD, die Besitzerin des Landes war. Also hatte er Anspruch auf  25 acre oder den Geldwert dieses Landes.
Vor ca 40 Jahren hat er fuer kurze Zeit auf der damaligen Holstein Kuhfarm des Estates den Manager gespielt. Aus dieser Zeit stammten auch seine angeblichen landwirtschaftlichen Kenntnisse.
Er war der festen Meinung das sich mit seinem, unserem Hiersein die Besitzverhaeltnisse klaeren und er seinen Anteil des Landes erhalten wuerde.
Die Familie und die anderen Anteilseigner hatten uns den Aufenthalt und die Nutzung des Cottages mit der Zuckerfabrik genehmigt.
Sie waren aber nicht bereit uns einen Pachtvertrag oder aehnliches zu geben, noch wollten sie meinem Mann sein Land ueberschreiben. Welches Stueck der 250 acre sollten es auch sein. Wir wohnten ja auf dem besten Stueck mit Strassenanschluss. Er solle sein Land kaufen wurde ihm gesagt.
                                Ich hatte noch nie gehoert das man  Eigentum kaufen muss.

Ohne Pachtvertrag oder Eigentumsurkunde eines bestimmten Stueck Landes kann man von keiner Bank Geld bekommen. Wie sollte eine Existenz gegruendet werden ? Wir waren in eine Sackgasse geraten.
Die staendigen Zankereien mit einigen Mitgliedern seiner  Familie nahmen schlimme Formen an.
Noch waehrend unserer Zeit im Restaurant musste ich mir die Streitgespraeche am Telefon, die sehr lautstark gefuehrt wurden, anhoeren. Die Gaeste haben sicher auch oefter mit gehoert.

Das neu gebaute Haus sollten wir abreissen  . Unsere Welt geriet aus den Fugen.
Kein Geld kam rein, die Familie machte Stress und wollte uns hier weg haben. Diesem Druck konnte mein Mann nicht standhalten. Er kann zwar selber sehr viel Druck ausueben aber wenn man ihn mit dem Ruecken an eine Wand stellt wird es gefaehrlich.          In diesem Falle fuer mich !!!!!!!

Ich war nicht mehr die ihn anhimmelnde Ehefrau, habe oefter meine Meinung gesagt und vieles in Frage gestellt.
Dazu noch gefordert das er seine Familie ernaehrt und auch sonst zuviel von ihm verlangt.
Eigentlich aber nichts was jeder andere Ehemann als sein Pflicht angesehen haette.
Geld kann er nur machen wenn er an/und verkaufen kann. Ich nenne das kungeln.
So hat er  Baeume faellen lassen und das Holz verkauft. Die Familie kam dahinter und es gab Krach.

Fuer ein Stueck Land uns gegenueber, hat er eine Anzahlung von 50.000 TT $ angenommen. Dazu war er aber nicht befugt. Von dem Geld haben wir einen Teil verbraucht, wir mussten ja leben.
Der Verkauf ging nicht ueber die Buehne und spaeter musste ich dann das Geld an den Herrn zurueck zahlen.

Gott sei Dank wurde ein anderes Stueck Land endlich verkauft und es war moeglich. Von den 10 % die er aus dem Erloes bekam konnten wir wieder einige Zeit leben.
                    Wieder einmal von etwas leben was eigentlich ein "Notgroschen" sein soll oder in eine Existenz investiert werden konnte.
                     Naja, dazu kam es sowieso nicht mehr.
Mein Mann hat sicherlich schon zu diesem Zeitpunkt, zumindest denke ich das heute, seinen Abgang geplant. Er wusste nur noch nicht wie er es bewerkstelligen sollte. Sein schlechtes Verhalten und die Schikane die er mir gegenueber an den Tag legte haben nicht ausgereicht mich zu verjagen.
Heimlich hat er sich ein Bankkonto eroeffnet, worauf die zukuenftigen Einahmen aus den Landverkaeufen oder aehnliches fliessen sollten. Natuerlich habe ich das per Zufall entdeckt und auf meine Frage warum er solche Heimlichkeiten hat, wurde alles abgestritten.
Fuer mich die sich bisher um alles gekuemmert hat, alle Geldangelegenheiten usw.erledigen musste war dies undenkbar.
Das dieses Verhalten oberfaul war und noch mehr folgen sollte lag auf der Hand.
Telefongespraeche mit seinem Bruder, der fuer Geldueberweisungen an ihn zustaendig war, wurden heimlich gefuehrt. Unser Haus ist aber sehr hellhoerig und bei merkwuerdigem Benehmen meiner Mitmenschen fahren meine Antennen ganz schnell aus.
Ich habe ihn dann aufgefordert nun in Zukunft alles zu zahlen da er ja ueber ein Bankkonto verfuegten wuerde auf dem mit Sicherheit auch Geld sein muesste, da die Bank ihm einen hohen Kreditrahmen eingeraeumt hatte.

Was danach passierte  kann man sich kaum vorstellen und ich will auch keine Einzelheiten berichten.

Denn obwohl so viele Jahre seitdem vergangen sind faellt es mir sehr schwer ueber soviel Brutalitaet zu schreiben.
Stundenlang bin ich mit dem Auto herum gefahren und hatte Angst nach Hause zu kommen. Angst das ich es nicht ueberleben wuerde.
Wie oft bin ich schon zuvor aus dem Haus gejagt ohne Schuhe die mit spitzen Steinen belegte Strasse  runter gerannt, auf der Suche nach einem Telefon. Die naechsten Nachbarn hatten aber keines. Wen ich anrufen sollte wusste ich sowieso nicht.
Unsere Nachbarn von der Pferdefarm mussten mir auch  helfen und  haben meinen Mann in`s Gewissen geredet. Es hat alles nichts genuetzt. Er wollte mich los sein und suchte einen Weg das zu erreichen.
             

                           Geld hatte ich nicht mehr und seines rollte nun an aus den Landverkaeufen. Wozu brauchte er noch so eine unbequeme  Frau die ihn nur zur Arbeit antreiben wollte.                            
Mit meiner Hartnaeckigkeit hat er nicht gerechnet. Mein Verantwortungsgefuehl haette es nie zugelassen das ich alles stehen und liegen  lasse und mich einfach davon mache. Es waren schon Tiere da die versorgt werden mussten und ich selbst hatte auch vieles zu verlieren.
Ich haette auch nicht wegrennen koennen, mein Geld haette notfalls fuer ein Ticket in die Heimat gereicht,                                                    aber was dann ?
Resultat, der feine Herr lies mich nun die ganze Arbeit alleine machen. Vorher hat er doch ab und an etwas getan. Fuer sich hat er eine Haengematte aufgehaengt und die taeglichen Fahrten zum Beach waren jetzt endlich moeglich.
Es dauerte nicht lange und ich wollte diese Sache klaeren. Auf die einfache Frage, freundlich gestellt wie er sich  das Zusammenleben vorstelle und ob er nun gar nichts mehr arbeiten wolle, griff er nach seinem Schluesselbund und sagte nur zu seiner reizenden Tochter.
                                         Let`s go Michaela...

und er verschwand.


Fortsetzung folgt......

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