Goatfarm Tobago

Goatfarm Tobago
Ziegen im Freilauf

Dienstag, 3. Mai 2011

oh Gott wie schaffe ich das alles.....

der feine Herr blieb verschwunden ich wusste zuerst noch nicht einmal wo er wohnte. Es war mir auch eigentlich egal. Viel hat er sowieso nicht geleistet. Nach einigen  Monaten war mir klar das es das Beste war was mir passieren konnte und ich ausgeglichener wurde.
Ich stellte mir fuer jede Arbeit meinen Kurzzeitwecker ein und arbeitete mit dieser Stopuhr.
Wenn es klingelte konnte ich natuerlich nicht aufhoeren sondern machte an anderer Stelle weiter.
Das schlimmste fuer mich war am Anfang die Ziegen zu melken.
                        Eine der wenigen Arbeiten die Trevor gemacht hat.
Ich hatte, als das erste Ziegenbaby kam, nur einmal einen Versuch zu melken gestartet und festgestellt das es mir gelang die Milch heraus zu bekommen. Gar nicht so einfach muss ich sagen!
Ada mit ihrer kleinen Adele ( leider beide schon tot )
Trotzdem habe ich nun beim Melken so mansche Traene vergossen. Nicht alle Ziegen sind einfach zu melken und speziell bei der immer prall gefuellten Ada brachte ich die Milch nur tropfenweise heraus.
Meine Finger waren monatelang angeschwollen und prall wie Wuerste.
Sehr schnell gelang es mir meine Arbeit in keurzerer Zeit zu bewaeltigen und mich besser zu organisieren. Zeit fuer mich selbst  hatte ich nicht uebrig und mein Arbeitstag war oft mehr als 12 Stunden lang.
Gott sei Dank hatte der grosse Supermarkt in Tobago schon damals abends lange geoeffnet und ich war in der Lage mir nach der Arbeit mein Essen zu besorgen.
Viel kaufen konnte ich sowieso nicht. Die mir gelassene Haelfte unseres Geldes auf dem Konto wollte ich nun nicht auch noch aufessen. Also lebte ich von den winzigen Einnahmen die meine Ziegen einbrachten.

Es blieb mir kaum Zeit etwas zu produzieren und wer sollte es auch kaufen.
Zwei Kunden hatte ich nur die meinen Feta Kaese kauften. Ab und zu habe ich Quark gemacht und ihn an Bekannte verkauft.
Joghurt war damals hier noch nicht bekannt und es gab nur eine Sorte von Pinehill Barbados in einem Supermarkt der meist an Auslaender verkaufte. Der Besitzer des Ladens hat auch abgelehnt ein Joghurt von mir anzubieten mit der Begruendung, er koenne  keine fremdes Joghurt verkaufen da er die Pinehill Vertretung haette.
Eine andere grosse Herausforderung kam nun noch dazu die mich kaum zur Ruhe kommen lies. Mein Mann der "Super Farmer" ( heute nennt er sich Farmer im Ruhestand  hier sagt man dazu "lol" ) hat es nicht geschafft in seiner kurzen Laufbahn als Ziegenbauer die Tiere vernuenftig zu organisieren. Ich war nicht der ausgebildete Landwirt !
Alle Ziegen waren gemeinsam  in einem grossen Laufstall der ehemaligen Zuckerfabrik untergebracht. Eine zuletzt dazu gekommene Ziege traf mit einem Boeckchen ein. Dieser lief nun mit den Damen im selben Laufstall herum. Das man, ein mehr als 3 Monate altes Boeckchen schon von den Maedels trennen muss, sollte ein Landwirt schon wissen.
Dieses Superboeckchen hat alle Damen geschwaengert. Nun kam zu meiner vielen Arbeit auch noch das Lammen der Ziegendamen dazu. Es wurden 51Jungtiere ( 49 haben ueberlebt )geboren und das innerhalb kuerzester Zeit.
Bei den Geburten der ersten Zicklein hier auf der Farm hatte ich nur zugesehen. Nun war ich auch noch Geburtshelfer. Nicht jede Ziege kann es ganz alleine schaffen.
Dazu kam das ich nicht wusste wann der Bocksprung war und oft  Geburten im Feld stattgefunden haben.

So mansche Mutter kam mit leerem Bauch nachhause und ich musste die Babys suchen oder ich musste Mutter mit Kind (ern) suchen. Ich war nicht in der Lage die hochschwangeren Ziegen im Stall zu lassen bis sie abgelammt hatten. Sie mussten sich draussen ihr Futter suchen. Wie sollte ich auch noch Rauhfutter besorgen fuer meine eingepferchten Ziegen.
Wohin nun mit dem ganzen Nachwuchs, wir platzen aus allen Naehten. Es musste die Moeglichkeit geschaffen werden die Boeckchen von den Muettern und Schwestern spaetestens mit 3 Monaten zu trennen.

Zwischenzeitlich hatte sich mein Ehemann wieder auf der Farm im Cottage eingenistet. Er hatte kurzfristig in einem Haus gewohnt dessen Besitzer nur im Winter in Tobago wohnt und der kam nun zureuck..
                                    Welch ein Drama !
Nun musste ich auch noch das " Lotterleben" mit ansehen. Nur kurz dazu. Mit der damals 14 Jahre alten Michaela machte er sich gegen Mitternacht auf den Weg in die einschlaegigen Touristenkneipen.
Das ich dieses verantwortunglose Verhalten, neben anderen Dummheiten, nicht ignorieren konnte muesste jedem klar sein der mich kennt. Obwohl mir dieses Kind so ziemlich gleichgueltig war, wollte ich nun doch nicht das sie auf diese Weise ins Erwachsenenleben eingefuehrt wird.

Am schlimmsten wurde es fuer mich als er mit Tochter wieder ins Haupthaus mit mir zusammen zog. Zwar nur fuer kurze Zeit, wir hatten lange zuvor eine Buchung von Gaesten fuer das Cottage angenommen.  Ich konnte die Buchung nicht rueckgaengig machen weil ich das Geld brauchte.
Eine Begebenheit ist mir auch aus dieser Zeit in Erinnerung geblieben.  Der mir immer noch angetraute Ehemann kaufte seine eigenen Lebensmittel aber natuerlich nichts fuer mich. Trennte alles im Kuehlschrank und in den Schraenken nach "Deins und Meins"und wachte auch darueber.
Ich konnte mir keine teuere Trinkschokolade von Cadburys leisten und habe mir einmal eine Tasse gegoennt als er nicht zuhause war.
Das hat fuer ihn ausgereicht mich darauf anzusprechen und zu sagen : die Schokolade wird aber auch immer weniger, ich soll meine Finger davon lassen.
Diesen Mann hatte ich 3 Jahre lang in Deutschland ernaehrt und gekleidet, ebenso die Toechter. Dafuer gesorgt das er  in seine Heimat reisen  und den Umzug nach hier machen konnte und nun so etwas !

Noch heute ist er der Meinung das  ich fuer ihn sorgen muesste und will das vor Gericht durchbringen.
                                      Dazu komme ich spaeter im Verlauf der Geschichte.

Meine Zurechtweisungen in Sachen Barbesuche mit 14jaehriger Tochter und spaetere Zankereien haben ihn dann endlich dazu gebracht entgueltig von hier zu verschwinden.

Er hat mir doch tatsaechlich seine missratene und an  Barbesuche gewoehnte Tochter an Wochenenden hier sitzen lassen. Seine neue Freundin, eine in Tobago sehr bekannte , warum sie in Tobago bekannt ist brauche ich sicher nicht zu erwaehnen, aeltere Englaenderin hatte ihn voll im Griff.

Er verbrachte die Wochenenden mit ihr und hat seine Tochter im Cottage abgestellt. Diese konnte natuerlich
die ploetzliche Abschiebung nicht verstehen und heulte tagelang weil er nicht nachhause kam.
Das brachte mich auf die Palme. Ich habe ihn irgenwann abgepasst und zusammen mit Freundin zurecht gestutzt und dabei kein Blatt vor den Mund genommen.
Natuerlich hat das der englischen Lady, Trevor hat sie spaeter mir gegenueber als "Princess" bezeichnet, nicht gepasst. Nun durfte er sich mit Tochter in ihrem Annex einnisten und war somit zum zweiten mal aber entgueltig verschwunden.

Fuer mich hiess es nur arbeiten, arbeiten arbeiten und wie baue ich mein Buisness auf damit ich auch Geld verdiene.