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Trockenzeit 2007, damals noch mit Neembaum rechts und der schoenen
Bougonvillia, die leider nach dem Rueckschnitt immer wieder von den jungen Ziegen abgefressen wurde bis sie tot war. |
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Ein Pfauenpaerchen von unserem Nachbarn war staendig hier,
leider sind sie in der Zwischenzeit von den verfressenen Inselnbewohnern
alle abgeschossen |
Meine langjaehrigen Blogbesucher werden es sicher wissen. Seit Jahren betreibe ich meine Farm ganz alleine, meist nur mit einem einheimischen Helfer. Das ist schon schlimm genug.
In meinem
Buch, Neustart im Paradies, habe ich einiges ueber die Verhaltensweisen der hiesigen Bevoelkerung geschrieben. Kurz gesagt, eine Hilfe ist fast wie keine Hilfe, wenn diese Person ueberhaupt kein Interesse hat.
Ueber Wasser halten kann ich mich nur, wenn ich ab und an, Volontaire aus Europa zur Hilfe habe. Dann werden auch mal Sachen gemacht, fuer die sonst nie Zeit vorhanden ist.
Also wurde vor gut einem Jahr
hier und
hier eine Anzeige geschaltet.
Wohl gemerkt ich suchte eine Aushilfe. Den Versuch einen Teilhaber oder Festangestellten zu finden habe ich schon lange aufgeben.
Die Resonanz auf diese Anzeigen, ist meist sehr gut. Eine Farm in der Karibik ist wohl fuer viele interessant, dass koennt ihr euch sicher denken.
Leider nehmen die wenigsten Helfer die Sache ernst genug und leisten auch etwas. Die Karibik ist eben ein Urlaubsgebiet.
Dieses Mal hatte ich Glueck,
so dachte ich.
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Die kleinen Ziegen waren im Garten wenn die Muetter auf Wanderschaft waren |
Ein junger Mann meldete sich und hatte sogar Interesse viel laenger zu bleiben. Bei gegenseitiger Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit, haette ich auch eine Arbeitserlaubniss erwirkt, obwohl dies viel Geld kostet. Sogar eine Geschaeftspartnerschaft und die Uebernahme des Betriebes war moeglich. Viel mehr gute Zukunftsaussichten kann mal wohl kaum bieten.
Obwohl ich die Hilfe sofort gebraucht haette, fuer die Hochsaison ueber Weihnachten, habe ich auf den jungen Mann bis Februar gewartet, weil er seine Kuendigungsfrist einhalten musste. Ich habe sehr viel Arbeit geleistet und alleine Spitzenumsaetze erreicht. Es waere doch wohl gelacht wenn ich mit einer Person mehr, nicht fast den doppelten Umsatz erreichen wuerde. Dass dies eine Milchmaedchenrechnung ist, musste ich schnell feststellen.
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Nun erfreuen sich nur doch die Huehner, |
Die Anfangszeit seiner Taetigkeit war vielversprechend, er hat sich relativ gut angestellt und war freundlich. Das ist schon mal was, wenn man ansonsten solche Stoffel um sich hat.
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die Katzen und ich an dem Garten. |
Erst nach einiger Zeit wurde mir mitgeteilt dass er kurz vor der Ausreise, der Job in D.war gekuendigt, nach mehrjaehrigem Alleinsein, nun eine Freundin gefunden hatte.
Na und was nun ? Die beiden hatten beschlossen, dass er es wohl sicher einmal bereuen wuerde wenn er das Stellenangebot in der Karibik absagen wuerde. Nun zu meinem Fehler.
Ich vertraue eben zu sehr meinen Mitmenschen und hinterfrage nicht genug.
Die drei ersten Monate der Aufenthaltserlaubniss fuer Touristen, wurde auf sechs Monate verlaengert und der Rueckflug umgebucht. Ueber eine Beantragung der Arbeitserlaubniss wurde nie gesprochen und ich draenge nicht gerne. Zumal ich in der Zwischenzeit gemerkt hatte dass es kaum moeglich war, besseren Umsatz zu machen.
Nun sollte auch noch die Freundin einen zweiwoechigen Urlaub mit kostenloser Unterkunft, hier verbringen. Gut das ging auch in Ordnung. Eventuell suchte sie ja auch eine Arbeit hier, weil in Deutschland der Job nur befristet war ? Es hat noch nicht klick gemacht in meinem Kopf. Dumm dass ich nicht gefragt habe, was sie denn vorhaben.
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Vorher |
Ich haette das Arbeitsverhaeltniss, mit dem spaeteren Wissen, dass er nicht bleibt, schon nach zwei Monaten beendet. Ich musste das fuer mich hohe Gehalt in der mauen Saison erwirtschaften und dabei Ruecklagen angreifen.
Die Leistungen der Herren wurden auch nicht mehr mit dem Eifer erbracht wie zu Beginn. Das Handwerkszeug um punkt fuenf fallen gelassen, wie vorher im Buero den Griffel. Von einem Farmmitarbeiter der hier eventuell einsteigen will oder zumindest Fachkraft ist, erwartet man etwas anderes. Niemals haben wir Zeit gefunden ueber alles zu reden.Tagsueber musste gearbeitet werden, um Geld zu erwirtschaften und ab fuenf hingen die Augen nur ueber dem Haendy, um mit der Freundin zu texten. Es wurde griesgraemig geschaut wenn es nach Dienstschluss noch etwas zu reden gab, also habe ich es gelassen.
Viel Geld hat es mich gekostet und ich bin sehr enttaeuscht, weil ich glaube dass man mich ausgenutzt hat. Er nur laenger hier geblieben ist um der Freundin noch einen guenstigen Urlaub zu verschaffen. Ich erwarte immer nur faires Verhalten von allen Menschen, weil ich mich selbst fair gegnueber meinen Mitmenschen verhalte.
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Nachher, und nun abends mit Solarlichterketten. |
Dazu kam dass das von ihm belegte Zimmer ein Saustall wurde. Das Bett wurde nur vor dem Besuch der Freundin abgezogen. Die Dusche und das Handwaschbecken waren schwarz, auch noch nach seiner Abschlussreinigung. Von der Toilette will ich garnicht reden. Diese muss ausgetauscht werden, weil ich sie nicht mehr sauber bekomme. Die Freundin hat doch mit ihm dort gewohnt. Konnte sie als Gegenleistung fuer die Unterkunft nicht wenigstens klar Schiff machen ?
Ich bin geschockt wieviel Menschen ihr Umfeld im Chaos belassen. Dieselben reden viel von Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Biolebensmitteln und vieles andere, bekommen aber ihre kleinen taeglichen Arbeiten nicht in den Griff. Es sei noch erwaehnt, die Beiden sind keine zwanzig mehr.
Egal wer hier auf der Farm ausgeholfen hat, mit der Ordnung und Sauberkeit hatte keiner etwas im Sinn. Eventuell nur eine Person an die ich mich erinnere hat reglmaessig ihr Zimmer sauber gemacht und es sich auch wohnlich gestaltet. Alle benehmen sich als waere hier ein Hotel. Ich bin nun gezwungen eine ganz genaue Hausordnung aufzustellen, damit auch die Nebenraeume die man benutzt in Ordnung gehalten werden. Der Abpackraum ist auch eine Kueche wo ich nur ab und zu Brot und Kuchen backe, die Helfer aber taeglich kochen.
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Im Hintergrund wird schon an der Voliere gearbeitet |
Dabei alles einsauen und nie sauber machen. Ob sie wohl glauben dafuer bin nur ich zustaendig ?
Wie oben gesagt, gebe ich die Hoffnung nicht auf, doch noch jemand zu finden.
In diesem Jahr habe ich wieder Anzeigen geschaltet. Viele Emails erhalten und mich nach langer Ueberlegung auf eine Person festgelegt. Ich wollte keinen Fehler machen.
Es wurden Mails hin und her geschickt und da ich wenig Zeit habe zu schreiben hat das Antworten auch schon mal laenger gedauert. Just nachdem ich besagtem Herrn eine Zusage geschrieben habe, hat er sich dann nicht mehr gemeldet. Was ist das fuer ein Benehmen. ist es so schwer den Anstand zu wahren. Nun musste ich wieder in die Trickkiste greifen und viele noch einmal anschreiben. Natuerlich sind diese Herrschaften sauer weil ich wahrheitsgemaess erwaehnt habe warum ich mich so spaet melde. Nur eine Person hat freundlich geantwortet und gechrieben das sich etwas anderes ergeben haette.
Also auf ein Neues, das Ganze nochmal.